Der Heilige Berg Athos ist eine orthodoxe Mönchsrepublik mit autonomem Status unter griechischer Souveränität in Griechenland. Er befindet sich auf dem gleichnamigen östlichen Finger der Halbinsel Chalkidikí in der Verwaltungsregion Zentralmakedonien in der Region Makedonien. Das Territorium umfasst rund 336 km² und zählt 2262 (mönchische) Einwohner, zuzüglich einer saisonal wechselnden Zahl von zivilen Arbeitern. Im Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff „(Berg) Athos“ entweder die ganze Halbinsel Athos mit dem Mönchsstaat oder auch nur den eigentlichen Berg an der Südost-Spitze der Halbinsel, der 2.033 Meter hoch ist.
Weltkulturerbe
Die 20 Großklöster der orthodoxen Mönchsrepublik sind Teil des UNESCO-Welterbes. Das erste Kloster, die Große Lavra, wurde 963 vom byzantinischen Mönch Athanasios Athonites gegründet. Bis zu diesem Zeitpunkt siedelten auf dem Athos bereits Mönche, die sich an den Vorbildern der asketischen Mönche im Alten Ägypten orientierten. Bald gründeten bulgarische, rumänische, russische, georgische und serbische Mönche weitere Großklöster auf dem Berg Athos. Es gab auch italienische Gemeinden, z.B. die der so genannten Amalfitaner (nach der Stadt Amalfi) südlich des Klosters Karakollou, welche jedoch im 12. Jh. aufgelassen wurden. Heute gibt es 20 Großklöster, davon sind 17 griechisch, eines russisch, eines bulgarisch und eines serbisch.
Neben den Klöstern gibt es auf dem Athos die Siedlungsform der Skiten (gr. σκήτες), die jeweils von ihrem Mutterkloster abhängen, somit keine eigenständigen Rechte in Regierung und Verwaltung der Mönchsrepublik besitzen. Skiten, rund um einen klösterlichen Zentralbau angelegt, der in Gebäuden und Funktionen den größeren Klöstern gleicht, sind dörfliche Siedlungen, deren Bauten in Kalívia(gr. καλύβια, „Hütten“), Wohnbauten für mehrere Mönche, und Kelliá (gr. κελλιά, „Zellen“), Hütten für einen Bewohner, unterschieden werden. Außerdem siedeln an den schwer zugänglichen Hängen des eigentlichen Berges Athos Mönche in Eremitagen (gr. ησυχαστήρια, Hesychasterien), zumeist Kleinstbauten und Höhlen.
Berühmt sind die Malerwerkstätten des Athos, deren große Tradition der Ikonenmalerei ins Hochmittelalter.
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