Arokorinthk


Bis heute einen imposanten Anblick bieten die auf dem 575 m hohen Fels von Akrokorinth, etwa 2 km südwestlich von Archäa Korinthos, stehenden Mauern der einstigen Festung (tgl. 8 Uhr bis Sonnenuntergang). In der warmen Jahreszeit lohnt sich der Aufstieg vom Museum oder Töpferviertel aus - allerdings ist hierfür eine gute Kondition erforderlich. Ansonsten wird der Fußpfad vom Ende der Fahrstraße am untersten der drei Tore bis zur Höhe genügen - eine halbstündige Wanderung durch dichtüberwachsenes Gelände und durch Befestigungen aus zwei Jahrtausenden.

 



Der Festungsberg der Stadt Korinth hat eine wechselvolle Geschichte, die sich in seinen Resten widerspiegelt. Die unterste Mauer aus dem 14. Jh. wurde im 17. Jh. von Venezianern erneuert; der Turm am linken Ende der Mauer ist türkisch. Das zweite Torim Untergeschoss ist vermutlich byzantinisch, die oberen Geschosse sind wieder venezianisch. Die nördliche Bastion zeigt im Unterbau Buckelquader aus hellenistischer Zeit. Noch auf die Antike (4. Jh. v. Chr.) geht im Kern die dritte Mauer zurück, man trifft immer wieder auf typische Kalksteinquader mit ungeglätteter Außenfläche. Das mächtigeTor und den linken Turm (10.-12. Jh.) über dem weiten Vorhof erbauten die Venezianer, später fügten sie Geschützstellungen auf den Türmen hinzu. Innerhalb des dreifachen Mauerrings findet man beim Anstieg zwei kleine christliche Kirchen, eine Moschee und noch viele Architekturreste, Zisternen und Ruinen von Minaretten, unweit der Moschee auch eine kleine Ausfallpforte in der Mauer.

Auf dem Gipfel war der Aphrodite-Tempel in byzantinischer Zeit mit einer kleinen Kirche überbaut worden. 1926 wurden die dürftigen Reste des Unterbaus freigelegt. Von hier oben eröffnet sich ein großartiger Rundumblick auf Festland, Golf, Inseln und die Gebirge des Peloponnes.

Die beeindruckenden Bauten einer fränkischen Burg stehen über dem Steilhang mit Ausblick auf den Golf von Korinth und hinüber zum Festland. In der Tiefe verläuft die neue Autobahn nach Tripolis. Folgt man von der Frankenburg dem Mauerverlauf noch weiter aufwärts, erreicht man die obere Peirene-Quelle. Felsstufen führen ins Quellhaus hinab. Der mythische erste König Korinths, der später zum ewigen Steinwälzen verurteilte Sisyphos, soll sie vom Flussgott Assopos zum Geschenk erhalten haben. Sisyphos half dafür dem Assopos bei der Suche nach der von Zeus entführten schönen Tochter Ägina - die Insel gleichen Namens ist von Akrokorinth aus gut zu erkennen.

 

Trotz der vielen Befestigungen wurde Akrokorinth mehrfach erobert, u. a. um 1204 nach sechsjähriger Belagerung von Franken, die dafür eigens die Burg Penteskouphi auf dem westlich gegenüber liegenden Hügel errichtet hatten.