Der archaische Apollon-Tempel


 Von der Größe und Bedeutung der archaischen Stadt gibt nur noch der Tempel des Apollon aus der Mitte des 6. Jahrhundert vor Christus Zeugnis, der sich oberhalb der Agora befand. Von ihm stehen noch sieben größere Säulen. Die heutigen Ruinen geben einen sehr guten Eindruck einer bedeutenden römischen Stadt. Bemerkenswert ist die große Agora, deren gewaltiges Areal wahrscheinlich bereits im 4. vorchristlichen Jahrhundert seine noch heute erkennbare Form erhalten hatte. Im Osten der Agora befinden sich die Überreste der Basilica Iulia, eines im Jahre 44 n. Chr. von Kaiser Claudius errichteten Gerichtsgebäudes. Im Zentrum der Agora ist die Basis der Rednertribüne (Bema) zu erkennen, wo sich der Apostel Paulus vor dem römischen Prokonsul verantworten musste. Im Mittelalter wurde diese Stelle durch eine Kirche überbaut. Im Norden der Agora bildeten die Propyläen, eine Toranlage des 1. Jahrhunderts n. Chr., den Beginn der prunkvollen Lechaion-Straße, die sich fast unverändert bis zum 10. Jahrhundert n. Chr. erhalten hatte. Entlang dieser Straße befanden sich Kaufläden und eine Basilika, die dort stand, wo sich einst der alte Stadtmarkt befand. Es ist davon auszugehen, dass die Lechaion-Straße eine Art „Einkaufsmeile“ der spätantiken Stadt Korinth bildete, wo sich fast das gesamte öffentliche Leben abspielte. Dort ist auch eine gut erhaltene Latrine zu bestaunen. Dieses Areal wurde im 11.–12. Jahrhundert nochmals durch Häuser reicher Byzantiner überbaut. Im 17. Jahrhundert entstand nördlich davon der Palast des osmanischen Bei, des Statthalters der Stadt, von dem kaum was geblieben ist.